Am 24. Mai 2017 haben wir live erleben dürfen, wie das Potsdamer Klimafolgenforschungsinstitut „trickst“, um der Öffentlichkeit vorzugaukeln, in der Südsee (hier: auf den Fiji-Inseln) würde ein gefährlicher Meeresspiegelanstieg stattfinden. Dazu muss man wissen: Die Fiji-Inseln sind der Ausrichter der nächsten Weltklimakonferenz im November/Dezember 2017, die aber aus logistischen Gründen in Bonn (!) – wo auch sonst – stattfindet.
Aber der Reihe nach.
Es begann am 23. 05.2017 mit diesem Tweet von @Pik_Klima, der auf eine Hörfunksendung von „Deutschlandfunk Kultur“ vom 22.05.2017 hingewiesen hatte:
Was tun gegen den Anstieg des Meeresspiegels? Zum #PetersbergDialogue PIK-Klimaforscher @rahmstorf im @DLF https://t.co/LQ4iGAMxao
— Potsdam-Institut (@PIK_Klima) 23. Mai 2017
In dieser Hörfunk-Sendung vom 22.05.2017
wurde u.a. der angebliche Meeresspiegelanstieg von Fidschi thematisiert. Wir informierten dann mit mehreren Tweet-Antworten, …
@PIK_Klima @rahmstorf @DLF Es gibt nachweislich seit 1990 KEINEN (!) Meerresspiegelanstieg auf #FIDSCHI: https://t.co/NNRitjaz2I #PetersbergDialogue
— Klimamanifest_2007 (@Klima_Manifest) 23. Mai 2017
… dass seit 1990 kein Meeresspiegelanstieg bei den Fidschi-Inseln zu erkennen ist. Wir haben im Tweet zum Beleg dieser Behauptung auf diese Grafik verwiesen,
die von dieser Webseite des Büros für Meteorologie des Australischen Regierung, also von einer hoch-offiziellen Webseite aufzurufen ist:
Es ist deutlich an der obigen Grafik über Lautoka, Fiji zu erkennen, dass auf Fidschi bzw. Fiji seit Anfang der 1990er-Jahre kein Meeresspiegelanstieg festzustellen ist. Die Webseite des australischen Büros für Meteorologie liefert von allen Südsee-Inseln, von denen ein Meeresspiegelanstieg seit Jahren behauptet wird, die relevanten Grafiken und wenn Sie sich die Grafiken anschauen, stellen Sie bei keiner der Inseln einen Meeresspiegelanstieg fest, obwohl das ja der Öffentlichkeit seit Jahren und Jahrzehnten vorgegaukelt wird.
Was macht nun das PIK in Potsdam ?
Das Klimafolgenforschungsinstitut in Potsdam veröffentlicht am 24.05.2017 auf Twitter diese Meldung mit dieser Grafik:
Im Twitter-Text wird – im Gegensatz zur Grafik selbst – auf eine Webseite der Uni Colorado verlinkt:
Ja und? Was soll man nun damit anfangen?
Denn unten in der Grafik ist der eigentliche Link angegeben, woher die Daten stammen, mit der die Grafik erstellt worden ist.:
Dieser Link verweist auf das bereits oben von uns erwähnte Büro für Meteorologie der Australischen Regierung, was wir auch per Twitter-Antwort dem PIK in Potsdam und auch dem „DLF KULTUR“ mitgeteilt hatten. Das PIK in Potsdam behauptet also, es hätte die Grafik anhand der Daten erstellt, die in der .TXT-Datei zu finden ist, die beim Klicken auf „TABLE“ in der Zeile für „Viti leu – Lautoka“ aufgerufen werden kann, siehe rote Markierung im nachfolgenden Screenshot :
Schaut man sich nun diese TXT-Datei an, dann sieht der Anfang der Datei so aus:
und das Ende der Datei sieht so aus:
Interessant ist an dieser Datei die Zeile:
Mean sea level = 1.262 (Average monthly means = 1.262).
Dieser „Mean sea level“ bei 1.262 wäre nämlich in der Grafik des PIK ungefähr dort, wo wir nun die ROTE LINIE eingetragen haben:
Es wird spätestens jetzt erkennbar, wie das PIK auf diese Trendlinie gekommen ist:
Das PIK hatte als Startpunkt den ersten Wert bei year = 1992, mth = 10 aus der Tabelle verwendet, der bei 1.225 (mean) lag, wie Sie oben in dem Screenshot der Datentabelle (Anfang) sehen können. Dieser Wert 1.225 liegt unterhalb der Mittelwertes von 1.262, wodurch eine steigende Trendlinie zustande kommt. Wenn man nun aber stattdessen als Startpunkt der Trendlinie den dritten Wert der Datentabelle (year = 1992, mth = 12) verwendet, der bei 1.283 (mean) – also oberhalb des Mittelwertes von 1.262 – liegt, wäre genausogut die folgende, rosa Linie eine glaubwürdige und dieses mal sinkende „Trendlinie“:
Sie sehen also: Je nachdem, wo der Startpunkt bei so einer Datentabelle und so einer Trendlinie ausgewiesen wird, bekommen Sie entweder eine steigende oder fallende Trendlinie.
Und beachten Sie auch:
Die blaue PIK-Trendlinie endet gar nicht auf dem aktuellen Schlusswert der Datentabelle. Der Schlusswert der Datentabelle liegt nämlich bei 1.242 (mean) und dieser Wert liegt unterhalb des deklarierten Mittelwertes von 1.262.
Unsere zusätzlich eingetragene rosa Trendlinie endet – im Gegensatz zur blauen PIK-Trendlinie – aber auf diesen Schlusswert von 1.242 (mean). Und machen Sie sich auch klar, dass ca. seit 2012 die Meerespiegelwerte für Fidschi vehement am fallen sind, was wir mit einer grauen Trendlinie deutlich gemacht haben:
Und wenn man die Trendlinie vom Endpunkt aus starten würde und sich klarmacht, dass der aktuelle Endmittelwert bei 1.242 liegt, also noch unterhalb des Mittelwertes von 1.262 liegt, dann fragen Sie sich:
Wo ist denn der gefährliche Meeresspiegelanstieg?
Was uns besonders ärgert:
Mit diesen Trendlinien wird einer dummen Öffentlichkeit vorgegaukelt, es würde immer so weiter gehen, so wie der Trend es anzeigt. Und das ist in den allermeisten Fällen ganz einfach FALSCH. Und es gibt eben bei den Fidschi-Inseln keine wissenschaftliche Begründung und Erklärung, warum der Trend so ist, wie er ist. Da bleibt die Klima(folgen)forschung eine wissenschaftlich-begründete Antwort schuldig.
Deshalb bei dubiosen Trendlinien immer diesen schlauen Spruch von Winston Churchill im Hinterkopf behalten:
Nun vergleichen Sie die PIK-Grafik (oben) abschliessend nochmals mit der Originalgrafik (unten), wobei die grüne, mittlere Linie die Linie ist, die das PIK oben vertikal gestreckt und horizontal gestaucht hat, wohl, um angeblichen Meeresspiegelveränderungen spektakulärer und deutlicher aussehen zu lassen.
Zur Erinnerung:
In unserem vorherigen Blogtext haben wir ebenso verdeutlicht, wie mit dubiosen Trendlinien in Grafiken der NOAA ein angeblicher Meeresspiegelanstieg in Miami Beach, Florida der Öffentlichkeit vorgegaukelt wird.
Und lesen und recherchieren Sie auch in unserem Blogtext mit Video aus dem Jahr 2013, wo wir darüber aufklären, wie vom Schweizer Fernsehen damals behauptet worden ist, ein ganzes Dorf auf Kiribati sei angeblich durch den Klimawandel zerstört worden. In Wirklichkeit hatten die Dorfbewohner den Untergang des Dorfes bereits vor ca. 80 Jahren durch einen Dammbau selbst verursacht.
Update am 26.05.2017, 08Uhr38
Wir haben nun mal selbst überprüft, wie Tabellenkalkulationsprogramme Trendlinien erstellen und haben darüber ein kurzes Aufklärungsvideo gemacht:
O.K.
Egal wie man sich wendet: Mit den .TXT-Daten von Fiji wird mit Tabellenkalkulationsprogrammen eine steigende Trendlinie erstellt und angezeigt. Das erkennen wir an.
Das heisst aber nicht, dass wir die Trendlinie kritiklos anerkennen.
Denn nun stellt sich mindestens die eine Frage, und da kann dann die „mathematische Statistik/Stochastik“ dieser Trendlinien auch nicht mehr weiterhelfen:
Ist das menschliche CO2 daran Schuld, dass die Meeresspiegel-Trendlinie von Fiji seit 1990 gestiegen ist?
Oder gibt es vielleicht ganz andere Ursachen, die aber aufgrund von „politischen Framing“ (E. Wehling) von Journalisten, Politikern und Klima(folgen)forschern ausgeblendet werden?
Nämlich z.B.: plattentektonische Gründe. Denn Fiji liegt auf dem „pazifischen Feuerring“ und der SPIEGEL berichtete auch schon mal vom „Rätsel der sinkenden Inseln“. Also der Meeresspiegel steigt nur scheinbar deshalb, weil die Inseln sich aufgrund plattentektonischer Subduktionsvorgänge absenken.
Und eine Animation auf NTV im Jahr 2011 stellte diese plattentektonischen Subduktionsvorgänge optisch sehr gut dar, hier ab Minute 27
Erstveröffentlichung am 25.05.2017, 07Uhr00
Zuletzt aktualisiert/optimiert am 26.05.2017, 13Uhr54